In einem Gespräch mit dem deutschen Magazin «Der Spiegel» hat Facebook-Manager Elliot Schrage das deutsche Datenschutzsystem und seine Protagonisten scharf kritisiert. Deutschland sei «ein spezieller Fall», es scheine hier «wirklich eine grosse Nervosität im Umgang mit Daten zu geben», sagte er.
Schrage ist weltweit für Public Policy zuständig und gehört zum engsten Managementkreis um Mark Zuckerberg. «Das Thema ist auf 16 Bundesländer verteilt, und jedes scheint die Aufgabe anders zu interpretieren.»
Damit spielt Schrage unter anderem auf Vorstösse aus Schleswig-Holstein an, dessen Datenschutzbeauftragter Unternehmen mit Geldbussen belangen will, die den Facebook «Gefällt mir»-Knopf auf ihren Websites integrieren. Schrage: «Wir waren offen gestanden enttäuscht, dass wir von der Kritik aus Deutschland über die Zeitung erfahren haben.» Mittlerweile befinde man sich aber in Gesprächen, jedoch sei der Schaden für das soziale Netzwerk gross.
In Zusammenhang mit seinen Nutzern wolle Facebook transparent sein, «aber es ist nicht unser Ziel, Sonderlösungen für einzelne Bundesländer wie Schleswig-Holstein zu schaffen».