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Dienstag
31.08.2004

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung hat eine Reform der Rechtschreibreform gefordert. Gut drei Wochen nach der Ankündigung der Grossverlage Springer und Spiegel, zum alten Regelwerk zurückzukehren, verlangten die Experten laut AP in Berlin erneut einen Kompromiss, um eine Spaltung zu vermeiden. Ihr Vorschlag sieht vor, die Reform auf die «brauchbaren» Neuerungen zu begrenzen und andere, die Sprache entstellende Eingriffe wieder rückgängig zu machen.

Zeitgleich plädierten allerdings eine Reihe namhafter Schriftsteller wie Günter Grass, Elfriede Jelinek, Martin Walser oder Siegfried Lenz dafür, die Neuregelung komplett zu stoppen. Nötig sei «eine völlige Rücknahme der überflüssigen, inhaltlich verfehlten und sehr viel Geld und Arbeitskraft kostenden Rechtschreibreform», hiess es in einer Erklärung, die der Weimarer Literat Wulf Kirsten veröffentlichte. Dies «entspräche dem erkennbaren Willen der grossen Mehrheit der Bürger». Alle 37 Unterzeichnenden sind selbst Mitglieder der Akademie.