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Montag
14.04.2008

Im Prozess um den dritten Börsengang der Deutschen Telekom hat am Montag in Frankfurt der frühere Firmenchef Ron Sommer als Zeuge ausgesagt. Dabei ging es vor allem um den umstrittenen VoiceStream-Kauf im Jahr 2000. Diesen Erwerb sehen die klagenden Aktionäre als einen zentralen Grund für die folgenden Kursrückgänge. Die Aktionäre fühlen sich von der Telekom getäuscht, weil diese die Übernahme des US-Mobilfunkanbieters im Börsengang-Prospekt verheimlicht habe.

Ron Sommer (58) bestritt diese Vorwürfe. Er betrat den Verhandlungssaal unter Polizeischutz und stand den Klägeranwälten Rede und Antwort zum Milliarden-Kauf in den USA. Die Telekom habe frühzeitig beschlossen, sich vom deutschen Markt unabhängiger zu machen und sich in allen Geschäftsfeldern international aufzustellen, erklärte Sommer. Vor dem dritten Börsengang sei es aber zu keinem konkreten Ergebnis bei den Kaufplänen gekommen. Erst Mitte Juli 2000 sei der Entscheid gefallen, intensivere Gespräche mit VoiceStream zu führen. Die Telekom kaufte VoiceStream dann für 40 Milliarden Euro und wagte so den Schritt auf den US-Markt.