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Die neue Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den ehemaligen bayerischen Regierungssprecher Ulrich Wilhelm zum neuen Sprecher der Bundesregierung ernannt. Laut einem Bericht der «Sächsischen Zeitung» vom Montag setzte sich Merkel mit dieser Wahl über einen Wunsch des bayerischen Ministerpräsidenten hinweg, der seinen umstrittenen derzeitigen Sprecher Martin Neumeyer ins Bundespresseamt schicken wollte. Stattdessen hat sich Merkel für Neumeyers Vorgänger Wilhelm entschieden. Offiziell begrüsste Stoiber allerdings die Entscheidung für seinen langjährigen Mitarbeiter «ausserordentlich». Bereits in der Amtszeit von Kanzler Helmut Kohl (CDU) waren zwei Regierungssprecher aus Bayern gekommen: Der frühere CSU-Pressesprecher Peter Hausmann war von 1995 bis kurz vor der Bundestagswahl 1998 Kohl-Sprecher, 1989 bis 1990 war der CSU-Politiker Hans Klein Regierungssprecher in Bonn.

Gegenwärtig ist der 44-jährige Ulrich Wilhelm im Rang eines Ministerialdirektors Amtschef im bayerischen Wissenschaftsministerium. Er hatte nach dem Abitur Militärdienst bei der Luftwaffe geleistet, die Münchner Werner-Friedmann-Journalistenschule absolviert und danach Jura studiert. Bevor er bayerischer Beamter wurde, arbeitete er als Journalist bei Radio und Fernsehen. Zwischen 1998 und 2003 war er Stoibers Regierungssprecher. Seit dem 1. Januar 2004 ist er engster Mitarbeiter von Bayerns Wissenschaftsminister Thomas Goppel (CSU). Wilhelm ist verheiratet und hat zwei Kinder.