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Donnerstag
04.08.2005

Die italienische Journalistin und Irak-Reporterin Giuliana Sgrena hat im Rahmen des Filmfestivals von Locarno über ihre Erfahrungen im Irak und ihre Geiselnahme berichtet. Sie will die Geschehnisse vom vergangenen Frühjahr verfilmen. Sgrena, die für die italienische Zeitung «Il Manifesto», «Die Zeit» und das Tessiner Radio RSI aus dem Irak berichtete hatte, war am 4. Februar in Bagdad verschleppt worden. Sie wurde während eines Monats in Geiselhaft gehalten.

Ihre Befreiung am 4. März endete tragisch. Bei der Fahrt zum Flughafen von Bagdad kam der Konvoi mit Sgrena und Mittelsmännern vom italienischen Geheimdienst unter Beschuss der Amerikaner. Dabei wurde der Geheimagent Nicola Calipari getötet. Sgrena und ein weiterer Agent erlitten Schussverletzungen. Die nachfolgenden Ermittlungen bezeichneten den Zwischenfall abschliessend als Unfall. Der Film über Sgrena unter dem Titel «Fuoco amico» (Wörtlich: «Feuer des Freundes» für «Beschuss durch eigene Truppen») soll den Monat Geiselhaft sowie die Befreiung der Journalistin nachzeichnen. Auf Einladung von Reporter sans frontières Tessin berichtete Sgrena am Donnerstag in Locarno über den Irak der Zivilisten: «Die Kinder, Frauen und Alten sind die ersten Opfer dieses Krieges», sagte sie. Siehe auch: Stuttgarter Friedenspreis für Journalistin Giuliana Sgrena