Der ehemalige Freenet-Chef Eckhard Spoerr und sein Finanzchef Axel Krieger sind wegen illegaler Wertpapiergeschäfte zu Bussen verurteilt worden. Spoerr müsse 300 000 Euro und der noch amtierende Krieger 150 000 Euro bezahlen, sagte ein Sprecher des Landgerichts Hamburg am Freitag. Zudem müssen beide Manager den Erlös aus den Aktienverkäufen - jeweils rund 700 000 Euro - an die Staatskasse überweisen. Die beiden Manager hatten den Vorwurf des Insiderhandels stets bestritten. Die Verteidigung kündigte Revision beim Bundesgerichtshof an.
Bei dem Verfahren ging es um Aktiengeschäfte aus dem Jahr 2004, mit denen Spoerr und Krieger laut Anklage je rund 1,2 Millionen Euro erlöst haben. Die beiden sollen jeweils rund 60 000 Aktien verkauft haben - kurz bevor der Aktienkurs von Freenet wegen der Bekanntgabe schlechter Quartalszahlen um gut ein Viertel einbrach. Spoerr gilt mit einem laut Geschäftsbericht 2007 erzielten Jahreseinkommen von 4,4 Millionen Euro als einer der bestbezahlten Manager der Telekommunikationsbranche. Er war nach monatelangen Querelen mit den Freenet-Besitzern kurz vor Weihnachten 2008 zurückgetreten. - Siehe auch: Freenet-Vorstandschef wegen Insidergeschäften vor Gericht und Eckhard Spoerr verlässt Freenet
Freitag
30.01.2009