Entgegen ersten Behauptungen des deutschen Ex-Telekom-Chefs Kai-Uwe Ricke, er habe «niemals illegale Aufträge erteilt und erst recht zu keinem Zeitpunkt angeordnet, Telefonverbindungsdaten auszuspähen», hat ein ehemaliger Personalvorstand Ricke und den Ex-Chefkontrolleur Klaus Zumwinkel schwer belastet. Er sei von einem Mitarbeiter informiert worden, dass Ricke und Zumwinkel ihm in der Angelegenheit einen Maulkorb erteilt haben», sagte Heinz Klinkhammer dem «Handelsblatt». Klinkhammer sei von 1996 bis 2006 für die Konzernsicherheit verantwortlich gewesen. Der vor drei Jahren mit der Suche nach undichten Stellen im Konzern Beauftragte habe im direkten Auftrag von Ricke und Zumwinkel gehandelt. «Der Mann, der diesen Auftrag hatte, durfte weder mit mir noch mit seinem Chef darüber sprechen», zitiert die «Financial Times Deutschland» Klinkhammer.
Die Telekom hatte am Wochenende eingeräumt, zwischen 2005 und 2006 mindestens ein Jahr lang Telefondaten ausspioniert zu haben. Betroffen waren vor allem Aufsichtsräte, deren Kontakte etwa zu Journalisten geprüft wurden, hiess es im Umfeld des Unternehmens. Möglicherweise waren auch eigene Manager betroffen. Die Daten seien an ein Berliner Unternehmen zur Auswertung gegangen. Ziel war es offenbar, undichte Stellen zu finden, damit vertrauliche Informationen nicht weiter an die Öffentlichkeit gerieten. - Mehr dazu: Wer mit der Deutschen Telekom telefoniert, riskierte Spionage
Mittwoch
28.05.2008