Im Prozess gegen den früheren Aegis-Chef Aleksander Ruzicka zum Thema von unsauberen Geschäften im Mediabereich hat der 1. Strafsenat des Frankfurter Oberlandesgerichts (OLG) am Freitag beschlosen, dass der Angeklagte weiterhin in Haft bleiben muss. Das OLG hat damit einen Beschluss des Wiesbadener Landgerichts vom 18. April dieses Jahres bestätigt, das ebenfalls die Fortdauer der Untersuchungshaft von Ruzicka angeordnet hatte. «Für Ruzicka schwinden damit zusehends die Chancen, aus dem Untersuchungsgefängnis im hessischen Weiterstadt entlassen zu werden», kommentiert der deutsche Branchendienst Horizont den Entscheid. Ruzicka sitzt seit 24. Oktober 2006 in U-Haft.
Der Prozess wegen schwerer Untreue wurde am 15. Januar 2008 gegen Ruzicka und den mitangeklagten ehemaligen Aegis-Manager David Linn eröffnet. Über ein vermeintliches Geflecht von Tarnfirmen sollen sie 52 Millionen Euro bei der Wiesbadener Mediaagenturgruppe Aegis Media veruntreut haben. Der Prozess wird am 4. August nach der derzeitigen Sommerpause fortgesetzt. Dann muss Ruzickas Nachfolger, Andreas Bölte, als CEO der Agentur als Zeuge aussagen. Er hatte mit einem Firmenanwalt von Aegis die Ermittlungen gegen Ruzicka ins Rollen gebracht.
Freitag
11.07.2008