In den Markt für Satelliten-Direktempfang kommt Bewegung: Der Satellitenbetreiber Eutelsat will auf seiner Hot-Bird-Position 13° Ost eine umfangreiche Digitalplattform mit deutsch- und fremdsprachigen Fernsehsendern für Satellitenhaushalte in Deutschland, Österreich und der Schweiz einrichten. Das berichtet der Branchendienst «Medienbote» in seiner Mittwochausgabe. Für Programmanbieter und Zuschauer würde dadurch eine Alternative zum dominierenden Satellitensystem Astra (19,2° Ost) entstehen. Eutelsat-Vorstandschef Giuliano Berretta führte in der vergangenen Woche in Deutschland Gespräche mit Unternehmen, die die Plattform nutzen könnten.
Bisher ist Eutelsat im deutschsprachigen Europa vor allem im Kabelmarkt stark vertreten. Der KabelKiosk, die Programm- und Service-Plattform von Eutelsat für unabhängige Kabelnetzbetreiber, kooperiert derzeit mit über 100 Kabelnetzbetreibern in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein, die zusammen mehr als 6,5 Millionen Haushalte mit ihren Angeboten versorgen. Wenn es Eutelsat gelingt, ein attraktives Programmpaket zusammenzustellen - möglicherweise mit der Bundesliga als Zugpferd -, könnte sich die Hot-Bird-Position 13° Ost zur zweiten starken Satelliten-Direktempfangsposition im deutschsprachigen Raum entwickeln. Insgesamt werden über Hot Bird derzeit mehr als 850 TV-Programme verbreitet, die rund 110 Millionen Kabel- und Satellitenhaushalte in Europa, Nordafrika und dem Mittleren Osten erreichen.
Mittwoch
08.02.2006