Per Mausklick zu Kulturgütern Europas, dies bietet das neue Internetportal Europeana.eu. In der Online-Bibliothek von tausend Kulturinstitutionen, die am Donnerstag in Brüssel offiziell lanciert wird, sind derzeit zwei Millionen Objekte.
Zehn Millionen digitalisierte Werke aus Museen, Bibliotheken und Archiven sollen es nach dem Willen der EU-Kommission bis 2010 werden. Dazu sollen auch Kopien der wichtigsten Bücher der Weltliteratur gehören.
Institutionen wie der Louvre in Paris, das Rijksmuseum in Amsterdam und verschiedene Staatsarchive haben digitalisierte Gemälde, Dokumente, Audio- und Videomaterial zur Verfügung gestellt. Mit dabei ist auch die Schweizerische Nationalbibliothek (NB), sie lieferte digitalisierte Zeichnungen von Friedrich Dürrenmatt. Andere Schweizer Institutionen seien ebenfalls an einer Kooperation interessiert, hätten aber noch keine Dokumente geliefert, sagte NB-Sprecher Hans-Dieter Amstutz auf Anfrage. Die Nationalbibliothek, welche die Zusammenarbeit für die Schweiz koordiniert, sei kurzfristig zudem bereit, Plakate sowie gewisse bereits digitalisierte Werke zu liefern, fügte Amstutz an.
Derzeit dominieren mit mehr als der Hälfte aller Objekte Werke aus Frankreich die Bibliothek. Namhaft vertreten sind auch die Niederlande und Grossbritannien.
Finanziert wird Europeana primär von der Europäischen Union. Durch die Jahresbeiträge von 25 000 Euro an die europäische Bibliothek, welche Zugang zu 47 Bibliotheken bietet, beteiligt sich auch die NB indirekt finanziell am Projekt. Europeana ist die europäische Antwort auf die Internet-Bibliothek von Google. Es handle sich aber um ein kulturelles Projekt und nicht um ein kommerzielles Unterfangen, betonen die Verantwortlichen.
Hauptaufwand ist und bleibt die Digitalisierung der Werke. Derzeit ist schätzungsweise ein Prozent der Bestände der europäischen Landesbibliotheken digitalisiert. Bis 2012 soll dieser Anteil auf vier Prozent steigen.
Mittwoch
19.11.2008