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Donnerstag
08.02.2007

Die EU-Kommission will die Rechte der Konsumenten bei Internetkäufen stärken und so den Online-Handel in Schwung bringen. Die Konsumenten fühlten sich in der Online-Welt nicht sicher genug, um alle ihre Vorteile zu nutzen, sagte die neue Brüsseler Chef-Konsumentenschützerin Meglena Kuneva am Donnerstag. Sie will deshalb die EU-Konsumentenschutzregeln modernisieren. Noch gebe es einen Flickenteppich nationaler Vorgaben, was es Konsumenten und Unternehmen erschwere, ins Internetgeschäft einzusteigen, sagte Kuneva. Die aktuellen Gesetze seien so alt, dass sie noch nicht ans Internet-Zeitalter angepasst seien. Brüssel wolle einfache Regeln, damit Konsumenten gut informiert seien, die richtige Wahl treffen und sich wehren könnten, wenn etwas schief gehe, sagte Kuneva. Derzeit würden Konsumenten oft nicht fair behandelt.

Laut einer EU-Studie klagen Kunden bei Problemen mit ihrem Interneteinkauf in 46 Prozent der Fälle über eine zu späte oder unvollständige Lieferung - manchmal wird auch gar nicht geliefert. Ein Viertel der unzufriedenen Kunden beschwere sich, weil die Ware beschädigt sei oder andere Produkte ankämen als bestellt. Kuneva will vor allem das grenzüberschreitende Geschäft zwischen den EU-Ländern ins Visier nehmen: Bisher kauften gerade einmal sechs Prozent der europäischen Konsumenten per Mausklick in einem anderen EU-Staat ein, kritisierte sie. Auch die Anbieter in der EU seien jedoch zu zurückhaltend: Nur knapp ein Drittel verkaufe ins europäische Ausland, und auch hier beschränkten sich die meisten auf ein oder zwei EU-Mitgliedsstaaten.