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Dienstag
13.12.2005

Die Werbepausen in Europa werden länger. Die EU-Kommission hat am Dienstag in Strassburg einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der die Vorschriften für TV-Reklame vereinfachen soll. Insbesondere erlaubt die Novelle Werbeunterbrechungen in Sport- und Unterhaltungssendungen zu jedem Zeitpunkt, die Gesamtdauer von 12 Minuten Werbung pro Stunde soll aber weiter gelten. Die Platzierung von Produkten gegen Bezahlung (Product Placement) soll nach einer Ankündigung vor der jeweiligen Sendung möglich sein. Ausgenommen sind Nachrichten, politische Magazine und Kindersendungen.

Anstelle von strengeren Gesetzen sollen die Zuschauer mit der Fernbedienung das Programm kontrollieren, sagte Medienkommissarin Viviane Reding. EU-Parlament und Ministerrat müssen dem Vorschlag allerdings noch zustimmen. Bereits haben die Grünen im EU-Parlament Widerstand gegen das Product Placement angekündet. Die EU-Kommission will mit der Neufassung der Fernsehrichtlinie auch neue Werbeformen wie Reklame auf geteiltem Bildschirm, virtuelle und interaktive Werbung sowie Mini-Spots fördern.

Product Placement wird überdies gleich behandelt wie Sponsoring: Derzeit muss in der Schweiz am Anfang und am Schluss einer Sendung darauf hingewiesen werden. Gemäss aktuellem Stand der Revision des Radio- und Fernsehgesetzes ist der Hinweis künftig nur noch am Anfang oder am Schluss Vorschrift.