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Mittwoch
23.05.2007

Das EU-Parlament hat am Mittwoch die Senkung der Preise für Handygespräche im Ausland (Roaming) beschlossen. Mit grosser Mehrheit stimmten die Abgeordneten in Strassburg dem mit den EU-Regierungen ausgehandelten Kompromiss zu. Im besten Fall könnten die Roaming-Kosten damit ab August deutlich sinken, sagte Medien-Kommissarin Viviane Reding am Mittwoch im EU-Parlament. Gespräche in ausländischen Netzen sollen demnach künftig nicht mehr als 49 Cent pro Minute plus Umsatzsteuer kosten dürfen. Eingehende Anrufe dürfen nicht mehr als 24 Cent kosten. Zudem sollen die Preise in den kommenden drei Jahren weiter fallen.

Der Schritt der EU bringt auch die Tarife der Schweizer Mobilfunkanbieter unter Druck. Gemäss einer Schätzung des Comparis-Experten Ralf Beyeler erwirtschaften die drei grossen Schweizer Mobilfunkanbieter Swisscom, Sunrise und Orange mit dem Roaming einen Jahresumsatz von rund 1,2 Mrd. Franken. Jeder sechste Umsatzfranken stamme aus dem Roaming-Geschäft. Der Schweizer Preisüberwacher hat den Bundesrat bereits mehrfach aufgefordert, sehr bald ein Arrangement mit der EU zu diesem Thema zu prüfen. Auch wenn die hiesigen Anbieter die Roaming-Tarife teilweise senken, sieht Rudolf Strahm dennoch Handlungsbedarf seitens der Behörden, wie er in einem Interview mit der Nachrichtenagentur SDA sagte. «Wir wollen, dass der Bundesrat sehr bald ein Arrangement prüft, damit nicht einmal mehr eine Hochpreisinsel-Situation entsteht», zitiert ihn die SDA.