Nach jahrelanger Kritik an hohen Kosten für Handy-Nutzer im Ausland macht die EU-Kommission ernst: Auf einer Internetseite veröffentlicht die EU-Behörde die Auslandstarife sämtlicher Betreiber aus den 25 EU-Mitgliedstaaten. Damit sollen die Gebühren für die Konsumenten transparenter werden, wie Medienkommissarin Viviane Reding am Dienstag in Brüssel sagte. Anhand von Tabellen mit Tarifbeispielen soll die Website eine Vorstellung davon vermitteln, mit welchen Tarifen Handy-Nutzer an ihrem Ferienort oder bei der nächsten Geschäftsreise zu rechnen haben.
«Angesichts der grossen Fortschritte bei anderen Telekommunikationsdiensten ist kaum nachzuvollziehen, warum die Handybenutzung im Ausland immer noch so teuer ist.» In der Wettbewerbsbehörde der Kommission laufen bereits mehrere Verfahren gegen Mobilfunkbetreiber wegen der Kosten beim so genannten Roaming. Roaming-Gebühren berechnen Mobilfunkanbieter untereinander für grenzüberschreitende Anrufe. Ein Anbieter in Deutschland muss beispielsweise an seinen Partner in Griechenland Gebühren für die Nutzung dessen Netzes bezahlen. Diese werden dann auf die Kunden teilweise umgelegt. Die Liste der EU: http://europa.eu.int/information_society/roaming
Dienstag
04.10.2005