Künftig sollen Touristen und Geschäftsreisende deutlich weniger für das Telefonieren mit dem Handy im Ausland bezahlen. Der EU-Kommission sind diese überhöhten Gebühren schon länger sauer aufgestossen. Die Mobilfunkbetreiber haben nach dem Willen der EU-Kommission sechs Monate Zeit, um ihre Gebühren zu senken, sonst drohen ihnen «rigide» Preiskontrollen, wie es am Mittwoch in einer Mitteilung aus Brüssel heisst. Nach den Berechnungen der EU-Behörde sind insgesamt rund 147 Millionen Menschen in Europa von diesen überteuerten Gebühren betroffen. Die Gesamtersparnis der Kunden schätzt die Kommission auf bis zu 5 Milliarden Euro.
Der neue Gesetzesentwurf sieht einen Roaming-Aufschlag vor, der maximal 30 Prozent über dem Preis liegt, den sich die Unternehmen untereinander berechnen. Derzeit sind die Preise, die die Verbraucher bezahlen müssen, zum Teil zehnmal so hoch. Die zuständige Kommissarin Viviane Reding wirft den Unternehmen vor, die Roaming-Gebühren über Jahre hinweg auf einem ungerechtfertigt hohen Niveau gehalten zu haben. Zugute kommt die Senkung Urlaubern und Geschäftsreisenden. Ursprünglich trat Reding dafür ein, die Gebühren für Auslandsgespräche genau gleich wie für Inlandsgespräche zu berechnen. Dagegen liefen die Mobilfunkanbieter Sturm. - Mehr dazu: Günstigste Roaming-Preise seit Montag im Internet und Roaming-Gebühren im Visier der EU-Kommission
Mittwoch
12.07.2006