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Dienstag
11.03.2008

Nach Microsoft sitzt nun der Chip-Weltmarktführer Intel auf der Brüsseler Anklagebank: Der US-Konzern rechtfertigte sich am Dienstag in Brüssel gegen schwere Wettbewerbs-Vorwürfe der EU-Kommission. Im laufenden Verfahren wegen mutmasslichen Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung droht eine hohe Busse. Die EU-Wettbewerbshüter bestätigten die Anhörung, teilten jedoch keine Details zu dem Treffen hinter verschlossenen Türen mit.

Die EU wirft Intel seit Juli 2007 vor, den gleichfalls im US-Bundesstaat Kalifornien ansässigen Konkurrenten AMD mit illegalen Praktiken vom Markt für Computerprozessoren ferngehalten zu haben. Intel weist die Vorwürfe zurück: Der Chipmarkt funktioniere normal und Intel habe sich rechtmässig, wettbewerbsorientiert und kundenfreundlich verhalten. Nach Ende der zweitägigen Anhörung am Mittwoch werde die Kommission nicht unmittelbar entscheiden, hiess es in Brüssel. Ob ein Beschluss noch in diesem Jahr fällt, sei völlig offen.

EU-Ermittler hatten erst im Februar Büros von Intel und grossen Computerhändlern in mehreren EU-Ländern durchsucht. Die EU-Kommission verhängte im Februar gegen den Softwareriesen Microsoft eine Busse von 899 Mio. Euro, da der Konzern jahrelang zu hohe Lizenzgebühren für technische Informationen verlangt habe. - Mehr dazu: Vorwurf des Marktmissbrauchs gegen Intel