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Donnerstag
10.02.2005

Die deutschen Mobilfunkbetreiber T-Mobile und Vodafone haben wenig erfreuliche Post aus Brüssel erhalten. Die EU-Kommission hat ein Kartellverfahren gegen sie eröffnet. Die Kommission hat dabei insbesondere die hohen Gebühren beanstandet, die von T-Mobile und Vodafone anderen Mobilfunkbetreibern für internationale Roamingdienste auf Grossabnehmerebene berechnet werden. Ausländische Mobilfunkbetreiber müssen Anbietertarife für die Nutzung der deutschen Netze von T-Mobile und Vodafone bezahlen, wenn ihre eigenen Abonnenten ihre Mobiltelefone in Deutschland gebrauchen (so genanntes Roaming). Mit ihrem Vorgehen will die Kommission gewährleisten, dass die europäischen Verbraucher keine übermässigen Gebühren bezahlen müssen, wenn sie ihre Mobiltelefone auf Reisen in Europa verwenden.

T-Mobile und Vodafone erhalten nun die Gelegenheit, auf die Vorwürfe der EU-Kommission zu antworten. Beide Betreiber bestätigen den Eingang der entsprechenden Anfragen aus Brüssel. Ein Sprecher von T-Mobile in Bonn wies die Vorwürfe als «unbegründet und nicht nachvollziehbar» zurück. In den vergangenen Monaten und Jahren habe die Telekom-Tochter mit zahlreichen Initiativen die umstrittenen Roaming-Gebühren bis zu 50% gesenkt. Für die Preise sei ausserdem nicht T-Mobile, sondern die ausländischen Netzbetreiber verantwortlich. Vodafone D2 in Düsseldorf sagte lediglich, dass die Anfragen der Kommission geprüft und in angemessener Zeit beantwortet würden.