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Donnerstag
01.03.2007

In ihrem Kampf gegen die marktbeherrschende Stellung von Microsoft hat die EU-Kommission dem Softwareriesen mit einer neuen Busse gedroht. Sie kritisierte die Höhe von Lizenzgebühren für Schnittstellen-Informationen. Diese Informationen sind für andere Hersteller zentral, damit ihre Software auf Windows-Systemen laufen kann. Die Gebühren für Schnittstellen-Informationen für Arbeitsgruppen-Server, die Microsoft verlange, seien ungerechtfertigt, sagte der zuständige Kommissionssprecher am Donnerstag in Brüssel, denn «der grösste Teil der Informationen» sei keine eigene Microsoft-Innovation, für die das Unternehmen ein Recht auf Abgeltung habe. Microsoft hat nun vier Wochen Zeit, um zu den Vorwürfen der EU-Kommission Stellung zu nehmen. Nach dieser Frist könnte die Kommission erneut eine Busse verhängen.

Noch nie zuvor in der Geschichte der Europäischen Union habe sich ein Unternehmen Wettbewerbsentscheidungen widersetzt, sagte der Sprecher weiter. Für die immer neuen Probleme sei allein Microsoft verantwortlich. «Dies ist offenbar ein Unternehmen, das sich nicht an Wettbewerbsentscheidungen halten mag», fügte er an. Die EU-Kommission hatte Microsoft 2004 zu einer Rekordbusse von 497 Mio. Euro verurteilt; um die Umsetzung von Strafmassnahmen gibt es seitdem Streit. Bereits vergangenen Juli verhängte Brüssel eine zusätzliche Busse wegen Nichterfüllung der Strafmassnahmen von 280,5 Mio. Euro.