Die EU-Kommission äussert «erhebliche Bedenken» gegen die milliardenschwere Übernahme der britischen Finanznachrichtenagentur Reuters durch den kanadischen Informationsdienstleister Thomson. Deshalb leiteten die Brüsseler Wettbewerbshüter nach eigenen Angaben vom Montag ein vertieftes Prüfverfahren ein. Eine erste Marktuntersuchung habe ergeben, dass der Wettbewerb durch den Zusammenschluss besonders im Finanzdatenbereich eingeschränkt werden könnte, erklärte die Kommission.
Die Kommission will bis zum 25. Februar 2008 entscheiden, ob der Wettbewerb im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) durch den Zusammenschluss erheblich beeinträchtigt würde. Wie Reuters am Montag bekannt gab, rechnet das Unternehmen bis zum 15. Januar mit einer Entscheidung des US-Justizministeriums über die geplante Übernahme. Reuters hatte das Thomson-Angebot von umgerechnet fast 13 Milliarden Euro Anfang Mai angenommen. Durch die Reuters-Übernahme will Thomson als Anbieter von Nachrichten und Datenströmen zum Weltmarktführer vor dem bisherigen Branchenprimus Bloomberg aufsteigen.
Montag
08.10.2007