Der Dübendorfer Handysoftware-Hersteller Esmertec kauft die Softwareplattform des französischen Handyproduzenten Sagem Mobiles. Damit baut Esmertec seine Produktepalette jenseits der Java-basierten Angebote aus. Zudem habe man mit Sagem Wireless einen Softwarelizenz- und Servicevertrag abgeschlossen, der in den nächsten drei Jahren ein Geschäftsvolumen von mindestens 51 Mio. Euro bringen werde, teilte Esmertec am Donnerstag mit. Damit mache das Dübendorfer Unternehmen einen Umsatzsprung, sagte Finanzchef Konrad Hurni auf Anfrage. Nach dem Katastrophenjahr 2006 hatte Esmertec im vergangenen Jahr den Umsatz um die Hälfte auf 37,2 Mio. Dollar gesteigert. Der Reinverlust halbierte sich von 48,4 Mio. Dollar auf 24,2 Mio. Dollar.
Im ersten Halbjahr 2008 sei Esmertec erstmals operativ in die schwarzen Zahlen vorgestossen, teilte Geschäftsführer Thomas Hornung im Communiqué mit: Bei einem Umsatz von über 17,5 Mio. Dollar habe das Unternehmen einen Betriebsgewinn vor Amortisationen (Ebita) erzielt. Zum Ergebnisbeitrag des Sagem-Deals wollte Hurni nicht Stellung nehmen: Dieser sei gewinnbringend, sagte der Finanzchef lediglich. Zusätzlich erhalte Esmertec ein Team von 115 sehr guten Ingenieuren in Cergy-Pontoise in der Nähe von Paris. Damit erhalte man Schub in der Entwicklung von Produkten, weil gute Ingenieure schwierig zu finden seien.
Über die Höhe des Kaufpreises für die Softwareplattform sei bis zum Abschluss der Transaktion Stillschweigen vereinbart worden, sagte Hurni. Der Kaufpreis werde vollständig mit Aktien bezahlt. Die Personalvertreter in Frankreich müssen dem Verkauf noch zustimmen. Die beiden Unternehmen rechnen mit einem Abschluss der Transaktion bis Ende Jahr.
Freitag
01.08.2008