Die Proteste gegen die umstrittenen Mohammed-Karikaturen ebben nicht ab. In Pakistan gingen tausende Moslems am fünften Tag in Folge gegen die in europäischen Zeitungen gedruckten Zeichnungen auf die Strasse. Die Polizei setzte am Freitag Tränengas gegen die Demonstranten ein und nahm rund 150 Menschen fest. Die dänische Botschaft in Islamabad wurde vorübergehend geschlossen. Pakistan beorderte seinen Botschafter in Dänemark, wo die Mohammed-Karikaturen zuerst veröffentlicht worden waren, zu Konsultationen in die Heimat.
Ein islamischer Geistlicher setzte ein Kopfgeld in Höhe von 1 Mio. Dollar für die Tötung dänischer Karikaturisten aus, die den Propheten Mohammed gezeichnet hätten. Zur Eindämmung gewalttätiger Proteste stellte die Polizei Hafiz Mohammad Saeed unter Hausarrest. Der Gründer der von den USA als Terrororganisation eingestuften Gruppe Laskhar-e-Taiba durfte nicht beim Freitagsgebet in Lahore predigen, wie sein Sprecher mitteilte.
Saeed steht heute an der Spitze von Jamaat-ul Dawa, einer der grössten fundamentalistischen Bewegungen in Pakistan. Nach Angaben seines Sprechers hatte er geplant, beim Freitagsgebet in seiner Moschee in Lahore und anschliessend bei einer Veranstaltung in der Stadt Faisalabad zum Karikaturenstreit Stellung zu nehmen.
Sonntag
19.02.2006