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Sonntag
06.02.2005

30 Jahre nach dem Watergate-Skandal werden in den USA erstmals die Notizen der «Washington Post»-Reporter Bob Woodward und Carl Bernstein veröffentlicht. Die Universität von Texas hat den Starjournalisten 5 Millionen Dollar dafür bezahlt. Die Identität der berühmten «Deep Throat» genannten Quelle bleibt jedoch weiter geheim. «Er lebt noch immer, eines Tages wird er sterben und dann kann diese ganze Geschichte erzählt werden», sagte Woodward am Freitag gegenüber CNN. Er bestätigte lediglich dass «Deep Throat» ein Mann sei.

In einer Ausstellung in Austin/Texas werden ab Freitag handgeschriebene Notizen, Entwürfe zu Geschichten und das Recherchematerial von Woodward und Bernstein gezeigt. Die beiden Lokalreporter der «Washington Post» ermittelten über den Einbruch in das Hauptquartier der Demokraten im Watergate-Komplex im Sommer 1972. Sie deckten auf dass hinter dem Einbruch letztlich US-Präsident Richard Nixon stand, der von seinen politischen Gegnern Wahlkampfmunition erbeuten wollte. Am 9. August 1974 trat Nixon zurück. «Wir hatten damals viel Glück, weil wir von der Spitze unserer Zeitung voll unterstützt wurden», berichtete Woodward. Bob Woodward und Carl Bernstein waren damals junge Lokalreporter und beide unter 30 Jahre alt.