Mit Pascal Couchepin hat am Montag und Dienstag erstmals ein Schweizer Bundesrat dem weltweit wichtigsten Filmfestival einen offiziellen Besuch abgestattet. Couchepin war am Montag nach Cannes gereist. Am Nachmittag traf er zu einem dreiviertelstündigen Gespräch mit dem französischen Kulturminister Renaud Donnedieu de Vabres zusammen. Ein Hauptthema der Zusammenkunft war der Koproduktionsvertrag im Filmbereich zwischen Frankreich und der Schweiz, der letztes Jahr erneuert worden war. Seither seien die Koproduktionen zwischen beiden Ländern um rund 30% gestiegen. Ebenfalls ein Thema waren die Buchpreise von französischen Büchern in der Romandie, die deutlich höher liegen als in Frankreich.
Am Abend sah sich Couchepin zusammen mit Europa-Kommissarin Viviane Reding und 13 EU-Kulturministern den Berlusconi-Film «Il Caimano» von Nanni Moretti an. Anschlissend war er zusammen mit den anderen Ministern zu einem «Dîner de l`Europe» ins Luxushotel Carlton geladen. Am Dienstag traf sich Couchepin zu einem Frühstück mit Schweizer Filmschaffenden und Produzenten. Anschliessend eröffnete er den «Schweizer Tag» mit dem Schweizer Film «Verflixt verliebt» von Peter Luisi. Der Streifen hat ihm offensichtlich gut gefallen, meldete die Nachrichtenagentur SDA.
Neben «Verflixt verliebt» wurden am «Schweizer Tag» in Cannes am Dienstag noch die Werke «Mein Name ist Eugen» von Michael Steiner, «Strähl» von Manuel Flurin Hendry und «Garçon stupide» von Lionel Baier gezeigt. Im offiziellen Programm von Cannes ist der Schweizer Film dieses Jahr nur mit zwei Kurzfilmen vertreten. Für den Kurzfilmwettbewerb eingeladen ist der Animationsfilm «Banquise» von Claude Barras und Cédric Louis. Mit «Hunde» von Mathias Huser läuft zudem ein Kurzfilm im Wettbewerb der Sektion Cinéfondation, die Schulfilmen vorbehalten ist.
Dienstag
23.05.2006