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Mittwoch
22.06.2005

Die Aktionäre des japanischen Sony-Konzerns haben am Mittwoch den britischen Manager Howard Stringer zum neuen Chef gewählt. Damit steht erstmals ein Ausländer an der Spitze des vor 59 Jahren gegründeten Medien- und Elektronikriesen. Der 63-Jährige hatte seit 1997 die US-Tochter von Sony geleitet und war zuvor Chef von CBS News gewesen. Er wurde in Wales geboren, besitzt aber die US-Staatsbürgerschaft. Seit einem Ritterschlag durch Königin Elisabeth II. wird er im Konzern Sir Howard genannt. Stringer wird Nachfolger von Nobuyuki Idei, der den Aktionären am Mittwoch erklären musste, warum der Konzern seine Renditeziele in diesem Jahr voraussichtlich nicht erreichen wird. Er verwies unter anderem auf das schwierige wirtschaftliche Umfeld.

Stringer sagte vor den Aktionären, er wolle Sony weltweit wieder den Ruf verschaffen, den das Unternehmen verdiene. Ziel müsse es wieder sein, «Traumprodukte» herzustellen. Der Walkman-Erfinder, der lange Jahre bei Elektronikprodukten weltweit an der Spitze war, hat in letzter Zeit starke Einbrüche beim Verkauf von Audio-Geräten und Fernsehern hinnehmen müssen. Grund ist unter anderem ein harter Preiskampf durch wachsende Konkurrenz aus anderen asiatischen Ländern wie China. Gleichzeitig reagierte Sony zu langsam auf innovative Produkte von Konkurrenten wie den Musikspieler iPod von Apple oder grosse LCD-Fernseher von Sharp. Dazu auch: Sony neu unter der Leitung eines britischen Ex-Journalisten