Der albanische Autor Ismail Kadaré hat am Donnerstag den erstmals vergebenen internationalen Booker-Preis gewonnen. Die Jury gab ihm den Vorzug vor so bekannten Autoren wie Günter Grass, Gabriel García Marquez und Philip Roth. Seine Erzählweise stehe in der Tradition Homers, hiess es zur Begründung. Die mit 60 000 Pfund dotierte Auszeichnung soll künftig alle zwei Jahre vergeben werden. Sie ist nicht identisch mit dem lang etablierten Booker-Preis, für den sich nur Autoren aus Grossbritannien und dem Commonwealth bewerben können.
Kadaré, der seit 1990 in Frankreich lebt, sagte, seine Heimat, der Balkan, sei heute in erster Linie für Mord, Krieg und Verbrechen bekannt: «Ich hoffe sehr, dass Europa und die Welt nun wahrnehmen, dass diese Region auch für andere Nachrichten gut sein kann», sagte er.
Freitag
03.06.2005