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Dienstag
17.06.2025

Kino

Andrea Haemmerli: «Neben dem ‚Newcomer Award‘ und ‚Game Over‘ sind wir aktuell auch in Gesprächen mit verschiedenen Schweizer Filmprojekten...»   (Bild: ProSieben/zVg)

Andrea Haemmerli: «Neben dem ‚Newcomer Award‘ und ‚Game Over‘ sind wir aktuell auch in Gesprächen mit verschiedenen Schweizer Filmprojekten...» (Bild: ProSieben/zVg)

Im Rahmen der Lex Netflix hat sich der Streamingdienst Joyn in der Schweiz bereits engagiert.

Der Klein Report hat bei Andrea Haemmerli, Managing Director der Seven.One Entertainment Group Schweiz AG, nachgefragt, wie das erste Jahr der gesetzlich verordneten Investitionsvorgaben in das Schweizer Filmschaffen bisher verlaufen ist. Denn durch die Lex Netflix sind bestimmte Firmen verpflichtet, 4 Prozent ihres in der Schweiz erwirtschafteten Umsatzes, in die Schweizer Filmindustrie und das Filmschaffen zu investieren.

Ein Projekt, das Joyn Schweiz unterstützt, ist der neu lancierte «Joyn Newcomer Award» für Absolventen und Absolventinnen des Masterstudiengangs Film der Zürcher Hochschule der Künste, wie der Klein Report berichtet hat.

Wie ist es dazu gekommen?
Andrea Haemmerli: «Im Rahmen der Lex Netflix gibt es mehrere Möglichkeiten, das Filmschaffen in der Schweiz zu unterstützen. Wir setzen hier auf einen vielfältigen Mix aus Kooperationen, unter anderem, um Erfahrungen zu sammeln. Die Nachwuchsförderung gehört für uns zu den wichtigsten Instrumenten. Wir sind der Ansicht, dass es nicht reicht, Nachwuchs-Filmschaffenden einfach zu applaudieren, sondern sie sollen aktiv unterstützt werden in ihrer Arbeit, etwa indem man ihnen eine Plattform für ihre Arbeit zur Verfügung stellt. Der Siegerfilm des ZHdK-‚Newcomer Awards‛ wird deshalb auch auf Joyn zu sehen sein.»

Was sind die Ziele vonseiten Joyn Schweiz bei diesem neuen Kreativpreis?
Haemmerli: «Zum einen werden wir durch die Nachwuchsförderung früh auf neue Talente aufmerksam. Zum anderen können wir mit den Gewinnerfilmen vom ‚Newcomer Award‛ unserem Publikum auch neue filmische Perspektiven bieten.»

Was ist die Aufgabe von Joyn Schweiz bei der erstmaligen Preisvergabe des «Newcomer Awards» für Absolventen und Absolventinnen an der offiziellen Diplomfeier am 20. Juni?
Andrea Haemmerli: «An der Diplomfeier wird der Gewinner oder die Gewinnerin verkündet und ihre Arbeit in einer Rede gewürdigt sowie der Preis überreicht, der mit 5‛000.- dotiert ist.»

Sie sind selber auch Mitglied der Jury um Pierre Monnard, Flavio und Silvio Gerber und Jacqueline Sasse. Wie haben Sie den ersten «Newcomer Award»-Jahrgang des Masterstudiengangs Film der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) erlebt?»
Haemmerli: «Die eingereichten Beiträge zeigten eine beeindruckende Vielfalt – ein erfreuliches Zeichen dafür, dass es eine grosse Bandbreite an Nachwuchstalenten gibt, die sich in ganz unterschiedlichen Genres kreativ entfalten. Das ist ein gutes Zeichen für die hiesige Filmszene. Viele der Arbeiten waren ausgesprochen kreativ und bringen neue Perspektiven ein. Und auch handwerklich waren die Arbeiten auf einem sehr guten Niveau.»

Im Rahmen des neuen Filmgesetzes hat sich Joyn und ProSieben Schweiz bereits bei dem Film «Game over - Der Fall der Credit Suisse» engagiert.
Was habt ihr genau mitfinanziert und wie ist das Fazit bisher?
Andrea Haemmerli: «Für Game Over haben wir uns die exklusiven Schweizer Erstausstrahlungsrechte für TV und Streaming gesichert. Die Erstausstrahlung im TV und bei Joyn steht noch bevor –  aufgrund des sehr erfolgreichen Kinostarts sind wir sehr zuversichtlich, dass ‚Game Over‛ bei unseren Zuschauer:innen und Joyn Nutzer:innen gut ankommt! Die Zusammenarbeit mit allen Akteuren war ausserdem sehr unkompliziert und bereichernd, das können wir auf jeden Fall schon jetzt als Erfolg verbuchen.»

Welche weiteren Projekte sind bei Euch in der Pipeline?
Haemmerli: «Wie bereits erwähnt, möchten wir uns möglichst breit engagieren und das Schweizer Filmschaffen auf verschiedene Arten unterstützen. Neben dem ‚Newcomer Award‘ und ‚Game Over‘ sind wir aktuell auch in Gesprächen mit verschiedenen Schweizer Filmprojekten und sind sehr zuversichtlich, dass sich hier weitere spannende Möglichkeiten ergeben.»