Jill Abramson (57) ist ab dem 6. September 2011 Chefredaktorin der «New York Times». Die bisherige stellvertrende Chefredaktorin wird damit die erste Frau auf diesem Posten in der 160-jährigen Geschichte der Zeitung. Bill Keller, der jetzige Chefredaktor, wird in einem Vollzeit-Job weiterhin Kolumnen für das Blatt schreiben. Abramson kam 1997 vom «Wall Street Journal» zur «Times», wo sie nach drei Wochen Chefin des Washington-Büros wurde und insgesamt neun Jahre lang als investigative Reporterin unterwegs war, ehe sie Kellers Stellvertreterin wurde. Zuletzt wirkte sie bei der Entwicklung der Online-Strategie der Zeitung mit.
Dean Baquet, jetziger Leiter des Washington-Büros und ehemaliger «Los Angeles Times»-Redaktor, wird im September den Posten von Jill Abramson übernehmen und ihr Stellvertreter. In Kellers Zeit als Chefredaktor gewann die «New York Times» 18 Pulitzer-Preise und erreichte mit der Online-Ausgabe 50 Millionen Leser auf der ganzen Welt. Gleichzeitig musste die Zeitung bei den Leserzahlen beim Print und den Inserateverkäufen Einbussen hinnehmen, Personal entlassen und die Budgets straffen.