Die in Afghanistan erschossene deutsche Pressefotografin Anja Niedringhaus ist in ihrer deutschen Heimatstadt Höxter beerdigt worden. Rund 600 Gäste aus dem In- und Ausland begleiteten die Trauerfeier der preisgekrönten Reporterin und Mitarbeiterin der Nachrichtenagentur AP.
Anja Niedringhaus habe mit ihren Bildern die «grauenvolle Fratze des Hasses und Krieges» gezeigt, aber auch eine «Botschaft der Menschlichkeit» vermittelt, sagte der in Höxter lebende ehemalige Leiter des UNO-Umweltprogramms Unep, Klaus Töpfer, an der Beerdigung.
Die Gefahren ihrer Arbeit seien der Fotografin stets bewusst gewesen, sagte Töpfer. Jedoch habe sie sich verpflichtet gefühlt, Kriege ins Bewusstsein zu bringen. «Wenn ich es nicht fotografiere, wird es nicht bekannt», zitierte er Niedringhaus.
Die Reporterin war am 4. April mit einem Konvoi von Wahlmitarbeitern unterwegs, der von der afghanischen Polizei angehalten wurde. Ein Polizist erschoss Niedringhaus und verletzte ihre kanadische Kollegin Kathy Gannon schwer. Als Motiv gab er Rache für Nato-Luftangriffe auf sein Dorf an.
Niedringhaus hatte seit den 90er-Jahren aus Kriegs- und Krisengebieten berichtet. Seit 2002 arbeitete sie für die Nachrichtenagentur AP. 2005 gewann sie für ihre Berichterstattung im Irak den Pulitzer-Preis.