Content:

Montag
02.08.2004

Ein Untersuchungsrichter hat die Mailänder Staatsanwaltschaft am Montag ermächtigt, die Ermittlungen gegen die unter der Kontrolle des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi stehende Mediengesellschaft Mediaset um weitere sechs Monate zu verlängern.

Bei der Untersuchung geht es um angebliche Schwarzgeldzahlungen der Berlusconi-Gesellschaften beim Erwerb von Filmrechten. In den kommenden Wochen sollten die Mailänder Ermittler auch nach Hollywood fliegen, um belastendes Material gegen Mediaset zu sammeln, berichtete die öffentlich-rechtliche TV-Anstalt RAI. In den Sog der Ermittlungen sind u.a. auch die erwachsenen Kinder Berlusconis, Marina und Piersilvio, geraten. Untersuchungen laufen auch gegen Candia Camaggi, die ehemalige Leiterin der Fininvest Service SA mit Sitz in Massagno TI, und gegen Paolo Del Bue, ein Direktionsmitglied der Arner Bank in Lugano TI. Gegen ihn wird wegen des Verdachts der Geldwäsche ermittelt.

Ermittelt wird nach Angaben italienischer Medien auch gegen David Mills, den Londoner Berater der Mediaset und Ehemann der britischen Kulturministerin Tessa Jowell. Er wird verdächtigt, auf den britischen Virgin Islands ein Netz von Offshore-Gesellschaften aufgebaut zu haben, mit Hilfe deren Berlusconi Steuern in Millionenhöhe hinterzogen und Schwarzgeld gewaschen haben soll. Siehe auch: Berlusconi-Kinder im Visier der Justiz