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Mittwoch
10.01.2007

Nach dem Krisenjahr 2005 wird 2006 für den Schweizer Film als Rekordjahr in die Geschichte eingehen, wie am Mittwoch bekannt wurde. Mit rund 16,6 Millionen Eintritten (2005: 15,2 Millionen) und Einnahmen von rund 240 Millionen Franken (2005: 218 Millionen) an der Kinokasse verzeichnet das Kinogeschäft in der Schweiz im 2006 eine Steigerung von rund zehn Prozent.

Damit liegt die Branche etwa im Schnitt des letzten Jahrzehnts, das Eintritte zwischen 16 und 17 Millionen Besucher verzeichnete, aber doch deutlich hinter den Rekordjahren 2002 mit 18,8 Millionen und 2004 mit 17,7 Millionen Eintritten. Der Branchenverband ProCinema, der provisorische Zahlen für 2006 bekannt gegeben hat, gibt sich vorsichtig optimistisch. Kino sei ein zyklisches Geschäft, bei dem es immer wieder Aufwärts- und Abwärtsbewegungen gebe. 2006 sei im langjährigen Schnitt gesehen ein normales Kinojahr.

An der Spitze der Jahresliste liegt der US-Animationsfilm «Ice Age 2», der von über einer Million Besuchern gesehen wurde. Er ist somit der dritterfolgreichste Titel der letzten zehn Jahre, knapp nach dem Animationsfilm «Finding Nemo» (2003) und dem Untergangs-Drama «Titanic» (1998) mit fast zwei Millionen Besuchern.

Rang 2 belegt «Pirates of the Caribbean 2», ebenfalls aus den USA, vor dem James-Bond-Jahresendhit «Casino Royale» aus Grossbritannien. Mit respektablen 620 000 Zuschauern liegt der von der Kritik gescholtene Thriller «The Da Vinci Code» nach Dan Browns Bestseller auf Rang 4. Auffallend ist, dass, anders als in früheren Jahren, auf der Liste der zehn erfolgreichsten Filme nur fünf US-Titel liegen. Knapp vor den beiden erfolgreichsten Schweizer Filmen liegt auf Rang 5 die deutsche Literaturverfilmung «Das Parfüm». «Grounding - Die letzten Tage der Swissair» über das Airline-Debakel und die Dessous-Komödie «Die Herbstzeitlosen» liegen auf Rang 6 und 7 mit je rund 370 000 Eintritten fast gleichauf. Zum Vergleich: 2005 erreichte der erfolgreichste Schweizer Film «Mein Name ist Eugen» die Rekordzahl von über einer halben Million Besuchern.

Da mit der Komödie «Handyman» und dem Wunderkind-Drama «Vitus» 2006 aber zwei weitere Filme rund 200 000 Besucher erreichten, kommt die Schweiz auf einen Rekord-Marktanteil von 9,6 Prozent (2005: 5,9 Prozent). Auffallend ist, dass in den Top Ten der Schweizer Filme mit «Das Erbe der Bergler» jedoch nur noch ein Dokumentarfilm vertreten ist.

Knapp 60 Prozent der Eintritte erfolgten für Produktionen aus den USA. Mit ihrem Marktanteil von 9,6 Prozent liegt die Schweiz an zweiter Stelle, knapp vor Frankreich mit 8,7 Prozent, Grossbritannien mit 8,3 Prozent und Deutschland mit 6 Prozent. 2006 kamen insgesamt 473 neue Titel ins Kino, etwa gleich viele wie im Vorjahr.