Die SRG SSR versuchte, die neue Vertragssituation im Schweizer Fussball (Vertragserneuerung, Einstieg von Teleclub) zu nutzen, um die regionale Konkurrenz durch die Hintertür aus den Schweizer Stadien zu verabschieden. In einem Informationsschreiben der SRG wurde den Sendern und den Clubs mitgeteilt, dass Drehgenehmigungen grundsätzlich nicht mehr gewährt werden könnten, da praktisch alle Spiele live und mit grossem Aufwand produziert würden und darum die Reporter der Regionalsender keinen Platz mehr in den Stadien hätten. Dagegen haben die Regionalsender protestiert und inzwischen vom Bundesamt für Kommunikation (Bakom) Recht bekommen, wie der Geschäftsführer von Tele M1, Florenz Schaffner, dem Klein Report am Donnerstag bestätigte.
Mit einem Schreiben vom 31.7.2006 verfügt das Bakom eine vorsorgliche Massnahme: Die SRG SSR wird angewiesen, den Regionalsendern TeleBärn, Telebasel, Tele M1, Tele Ostschweiz, TeleTell, Tele Top und TeleZüri im Rahmen ihres Kurzberichterstattungsrechts den Zugang zu Fussball- und Eishockeyspielen mit eigenen Bild- und Tonaufnahmegeräten bis auf weiteres zu gewähren. Dieses Zugangsrecht und das Recht auf eigene Spielbilder haben diejenigen Sender, welche über Heim- oder Auswärtsspiele von Mannschaften aus ihrem Sendegebiet berichten wollen. Es bestehe ein öffentliches Interesse daran, dass dem Grundsatz der Medienvielfalt auch in dem Sinne zum Durchbruch verholfen werde, als regionale Sender in einem definierten Rahmen auch Zugang zu Fussball- und Eishockeyspielen erhalten, für welche Exklusivrechte bestehen, stellte das Bakom fest.
Donnerstag
03.08.2006