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Mittwoch
13.08.2008

Olympia-Sponsoren in Peking «dampfen vor Ärger», weil die chinesischen Behörden aus Sicherheitsgründen nur wenige Menschen auf den zentralen Platz («Olympic Green») lassen. Es seien «Herden von Interessenten» weggewiesen worden, und statt der erhofften 200 000 Besucherinnen und Besucher täglich seien lediglich 20 Prozent dieser Anzahl auf dem riesigen Platz gesehen worden, berichtete das «Wall Street Journal» (WSJ) am Mittwoch. Betroffen seien namentlich Lenovo, Samsung, Adidas und Coca-Cola, die laut Insidern über 150 Millionen Dollar bezahlt hätten.

Das «Olympic Green» sei dreimal so gross wie der Central Park in New York und sechsmal so gross wie die Anlage bei den Olympischen Spielen in Athen. Entsprechend gross habe beispielsweise McDonald`s dimensioniert und ein Lokal mit 1015 Sitzen aufgebaut, das einzige Restaurant auf dem Platz. Trotz geringer Besucherzahlen seien aber die Sponsoren zu keinen Stellungnahmen zu bewegen gewesen, schreibt das WSJ weiter. Lediglich eine Adidas-Sprecherin habe eingeräumt, der Sportartikelhersteller hätte gerne grössere Zahlen von Besuchern gesehen. Immerhin sei ein «wachsender Trend» festzustellen.

Trotz dieser Zurückhaltung der Sponsoren anerkennt das Olympische Komitee von Peking das Problem: «Die Situation ist uns bekannt», zitiert das WSJ Komitee-Sprecher Sun Weide, «wir planen, mehr Leute einzuladen, da wir definitiv mehr Zuschauerinnen und Zuschauer haben wollen.» Vorläufig aber stehen diese ausserhalb der Zäune, und der an Olympischen Spielen beliebte Tauschhandel mit Ansteck-Pins findet dort und nicht auf dem «Olympic Green» statt.