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Montag
07.02.2005

Die im Irak entführte italienische Journalistin Giuliana Sgrena soll freigelassen werden. Sgrena werde «in wenigen Tagen» auf freien Fuss gesetzt, hiess es in einer am Montagabend aufgetauchten Internetbotschaft. Diese wurde im Namen der «Organisation des Dschihad im Zweistromland» abgegeben, die sich zu der Entführung bekannt hatte. Nach Sgrenas Befragung stehe «zweifelsfrei fest, dass die italienische Gefangene nicht für die Ungläubigen spioniert». Ein «Komitee von Islamgelehrten» habe deshalb ihre Freilassung vorgeschlagen. Die «Organisation des Dschihad im Zweistromland» werde dieser Empfehlung Folge leisten, heisst es in dem Text weiter.

Die Journalistin war am vergangenen Freitag in Bagdad verschleppt worden. Am Wochenende war in einer Internet-Botschaft der mutmasslichen Entführer ein Abzug der italienischen Soldaten aus dem Irak gefordert und der Regierung in Rom ein Ultimatum bis Montagabend gesetzt worden. Sgrena schreibt für die deutsche Wochenzeitung «Die Zeit», die Tessiner Tageszeitung «La regione Ticino» und ist Korrespondentin der linken römischen Tageszeitung «Il Manifesto». Zahlreiche Politiker und Kollegen sowie die Vereinigung Islamischer Rechtsgelehrter im Irak haben unter anderem im arabischen TV-Sender Al-Dschasira zur Freilassung der erklärten Pazifistin aufgerufen.