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Freitag
11.02.2005

Die mutmasslichen Kidnapper der italienischen Journalistin und «Zeit»-Autorin Giuliana Sgrena haben Rom ein Ultimatum gestellt. Das Schicksal der Reporterin hänge davon ab, ob Rom binnen 48 Stunden den Abzug seiner Truppen aus dem Irak erkläre, heisst es in einem am Donnerstag im Internet veröffentlichten Text. Noch am Montag hatte die Gruppe, die sich Organisation Dschihad nennt, die Freilassung Sgrenas angekündigt. «Wir geben der italienischen Regierung 48 Stunden Zeit, ihren Rückzug aus dem Irak zu erklären», heisst es auf ihrer islamistischen Website. «Das ist die Bedingung für die Bekanntgabe des Schicksals der italienischen Geisel mit Namen Guiliana Sgrena.» Die Echtheit der Erklärung war zunächst nicht zu überprüfen. Das italienische Aussenministerium teilte mit, es habe hinsichtlich derartiger Statements via Internet Zweifel.

Die 56 Jahre alte Redakteurin der linken Zeitung «Il Manifesto» war am 4. Februar nahe der Bagdader Universität gekidnappt worden. Wenige Tage später hatte sich eine Gruppe bezichtigt, die Geisel umgebracht zu haben. In der Verlautbarung vom Donnerstag heisst es weiter: «Die Präsenz italienischer Truppen im Irak wird einen blutigen Krieg hervorrufen und der kriminelle italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi und seiner Regierung werden so lange nicht glücklich, wie ein italienischer Soldat im Irak ist.»