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Dienstag
05.04.2005

Reporter ohne Grenzen hat am Dienstag erneut zu einer internationalen Kampagne für die im Irak entführten Journalisten aufgerufen. Die Menschenrechtsorganisation hat in Brüssel ein Schreiben an Josep Borrel, Präsident des Europäischen Parlaments, übergeben, das über 100 europäische Chefredaktoren unterzeichnet haben, darunter diejenigen der Frankfurter Rundschau, der Zeit, der Welt sowie von Stern, Focus und Geo.

«Es gibt keine Freiheit ohne die Freiheit, die Öffentlichkeit zu informieren, überall und zu jedem Zeitpunkt», heisst es im Statement. «Diese Freiheit ist ein grundlegendes Recht, das jeder von uns verteidigen und fördern sollte.» Alle Mitgliedsstaaten und Institutionen der Europäischen Union seien aufgerufen, ihre Bemühungen für die Entführten zu verstärken und die Pressefreiheit als Grundlage für Demokratie aktiv zu verteidigen.

Die französische Journalistin Florence Aubenas und ihr irakischer Übersetzer Hussein Hanoun Al-Saadi sind nun seit drei Monaten Geiseln im Irak. Am 28. März sind dort zudem die drei rumänischen Journalisten Mari Jeanne Ion, Sorin Dumitru Miscoci und Eduard Ovidiu Ohanesian entführt worden.

Zudem ruft Reporter ohne Grenzen die Medien auf, gemeinsam über konkrete Massnahmen für den Schutz von Journalisten im Irak und in anderen Krisen- und Kriegsgebieten nachzudenken. Wörtlich heisst es im Statement: «Sicherheit hat ihren Preis. Nicht alle Medien können für diese Kosten aufkommen. Daher gilt es, Kooperationen und den Zusammenschluss von Ressourcen zu erwägen, um Journalisten mehr Sicherheit zu ermöglichen.» - Der Appell im Wortlaut: http://www.rsf.org/article.php3?id_article=12730