Die Verbreitung der per Handy gefilmten gesamten Hinrichtung von Saddam Hussein hat Empörung ausgelöst. Die Regierung ermittelt gegen die Urheber der Aufnahmen. Offenbar hätten Wächter die Anordnung missachtet, kein Mobiltelefon mitzunehmen, sagte Chudajer al-Chusai, amtierender Stellvertreter des Justizministers. Der Film von der Hinrichtung kursierte bereits einen Tag nach der Vollstreckung des Urteils im Internet. Der Handy-Film wurde dann zu einem Renner unter den Schiiten des Landes, die sich die Bilder vom Tod ihres Erzfeindes gegenseitig weiterreichten.
Die Handy-Aufnahme der Hinrichtung unterscheidet sich in zwei wesentlichen Punkten vom Film, der von der Regierung am Samstag kurz nach der Exekution veröffentlicht wurde: Im irakischen Fernsehen waren lediglich Aufnahmen ohne Ton von der Vorbereitung der Hinrichtung und dann die Leiche Saddam Husseins zu sehen. Die zwei Minuten und 38 Sekunden lange Handy-Aufnahme zeigt aber die gesamte Hinrichtung. Ferner ist zu sehen und zu hören, wie der ehemalige Diktator bis zum letzten Moment beschimpft und verhöhnt wird. Anwesende rufen wenige Augenblicke vor dem Tod Saddam Husseins den Namen seines grössten schiitischen Widersachers, des Radikalen Moktada Sadr. Zu Saddam Hussein sagen sie: «Fahr zur Hölle». Als er am Galgen hängt, bricht Jubel unter den Anwesenden aus. - Siehe auch: Video von Hinrichtung Saddams im Internet
Dienstag
02.01.2007