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Sonntag
25.07.2004

Das Medienunternehmen EM.TV hat seinen früheren Vorständen und Aufsichtsräten ein Ultimatum für die Zahlung von Schadenersatz gesetzt. Die Frist werde im August enden, sagte ein Branchenkenner. EM.TV fordert von dem ehemaligen Firmenchef Thomas Haffa und seinem Bruder Florian, der EM.TV-Finanzvorstand war, sowie fünf weiteren früheren Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern 130 Mio. Euro Schadenersatz.

EM.TV wirft ihnen Fehler bei Entscheidungen im Zusammenhang mit dem Kauf der Formel-1-Beteiligung vor. Falls sich die Betroffenen weigern, innerhalb der gesetzten Frist zu zahlen, will EM.TV Klage erheben. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins «Focus» endet das Ultimatum am 13. August.

Ein EM.TV-Sprecher wollte sich nicht dazu äussern. «Wir wollen nicht jeden Schritt in dem Verfahren kommentieren», sagte er. Der ehemalige Aufsichtsratschef Nickolaus Becker kritisierte den Vorstoss des Unternehmens. «Die Klage von EM.TV wäre Verschleuderung von Aktionärsgeldern», sagte er «Focus».

Die Haffa-Brüder waren im vergangenen Jahr wegen der Veröffentlichung falscher Umsatzzahlen zu Geldstrafen verurteilt worden. Beide hatten gegen das Urteil Revision eingelegt.