Der Film- und Sportrechtehändler EM.TV fordert von den Brüdern Thomas und Florian Haffa sowie von fünf weiteren Ex-Mitgliedern der Unternehmensleitung rund 130 Mio. Euro Schadenersatz. Die Ansprüche sollten zunächst aussergerichtlich, notfalls aber auch vor Gericht geltend gemacht werden, teilte das Unternehmen in der Nacht auf Freitag in München mit. «Die Ansprüche beruhen auf Fehlverhalten im Zusammenhang mit dem Erwerb der Formel-1-Beteiligung im Jahr 2000», hiess es weiter. Mögliche weitere Schadenersatzansprüche würden derzeit geprüft, teilte EM.TV überdies mit. Sollte das Unternehmen mit seinen Forderungen Erfolg haben, müsste es nach eigenen Angaben allerdings bis zu 50 Mio. Euro davon an die Deutsche Morgan-Grenfell-Gruppe abführen, mit der es im März vergangenen Jahres im Rahmen einer Schadenersatzforderung an EM.TV einen Vergleich geschlossen hatte.
Thomas Haffa und sein Bruder Florian hatten die EM.TV-Aktie in den Jahren des Börsenbooms am Neuen Markt zu einem extremen Höhenflug gebracht, bevor durch den Absturz des Papiers im Jahr 2000 auch zahlreiche Kleinanleger ihre Ersparnisse verloren. Wegen Kursbetrugs und der falschen Darstellung ihrer Firma in einer Ad-hoc-Mitteilung an die Börse hatte das Landgericht München die Brüder im April 2003 zu einer Busse in Millionenhöhe verurteilt. Mehr dazu: EM.TV will mehr Sport bringen, EM.TV meldet geringeren Verlust und EM.TV-Chef als Gesellschafter ausgestiegen
Freitag
02.07.2004