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Donnerstag
23.08.2007

In der Affäre um wegretuschierten Hüftspeck auf einem Bild vom französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy hat der Elysée-Palast jegliche Einflussnahme auf das Magazin «Paris-Match» bestritten. Aus dem Präsidentenpalast seien dem Blatt keinerlei Anweisungen gegeben oder Bitten geäussert worden, Sarkozy auf dem Foto künstlich zu verschlanken, erklärte Sarkozys Sprecher, David Martinon, am Donnerstag in Paris. Die einzige «Linie», auf die der Elysée achte, sei die politische und diplomatische. «Ansonsten sind wir in der Bedienung von Photoshop ziemlich schlecht.»

Das Wochenmagazin «L`Express» hatte in seiner neuen Ausgabe die Manipulation bei «Paris-Match» aufgedeckt und auch das Ursprungsfoto einer Fotoagentur als Vergleich abgedruckt. Dort ist deutlich zu sehen, dass dem mit nacktem Oberkörper in einem Kanu sitzenden Sarkozy die Falte elektronisch entfernt wurde. Dass nun teils eine Einflussnahme Sarkozys vermutet wird, liegt an dessen engen Beziehungen zur Medienindustrie. Zu den Freunden des Präsidenten gehört unter anderen Arnaud Lagardère, dem auch «Paris-Match» gehört. Dort war im vergangenen Jahr der Chefredakteur entlassen worden, nachdem das Blatt auf seiner Titelseite ein Foto von Sarkozys Frau mit deren zwischenzeitlichem Geliebten abgedruckt hatte. - Zur Erinnerung: Der lange Schatten des Verlegers Lagardère