Die britische Musikindustrie macht in einer Kampagne unter der Führung des BPI, des Fachverbands britischer Plattenlabel, auf das Ende einiger Copyright-Regelungen aufmerksam. Ab dem 1. Januar 2005 können Hits wie etwa jene von Rocklegende Elvis Presley veröffentlicht werden, ohne dem Copyright-Besitzer Zahlungen leisten zu müssen. In den nächsten fünf Jahren werden weitere Künstler folgen. In Europa gilt ein Zeitraum von 50 Jahren ab der Veröffentlichung für die Einhaltung der Copyright-Richtlinien. Das BPI befürchtet enorme Umsatzeinbussen für die Musikbranche. Platten von Elvis Presley und Bill Halley verlieren ihr Copyright im kommenden Januar, der Beatles-Back-Katalog schrittweise ab 2013.
Im Gegensatz zu Europa gibt es in den USA eine Regelung für einen Schutz für 95 Jahre. In Australien und Brasilien besteht das Copyright für 70 Jahre und in Indien für 60 Jahre. Britische Komponisten und Schriftsteller geniessen auch einen Schutz von 70 Jahren. Ein Sprecher des BPI sieht in diesen Regelungen einen Wettbewerbsnachteil Grossbritanniens zu den USA. Künstlern und Investoren gegenüber sei diese Regelung «unfair». Plattenlabel argumentieren mit der eingeschränkten Möglichkeit, in neue Talente zu investieren, da der meiste Umsatz durch Verdienste an bestehenden Back-Katalogen lukriert werde. Die BPI hat in Grossbritannien 20 Organisationen hinter sich, die sich gegen diese bestehenden Copyright-Regelungen stark machen.
Dienstag
27.07.2004