Gemäss einer deutschen Jugendmedienschutz-Studie sehen Eltern die grösste Gefahr für ihre Kinder im Internet. Drei Viertel der deutschen Eltern äussern hier Sorgen, wobei sich 27 Prozent «sehr» sorgen - bei den Eltern der 12- bis 13-Jährigen sind die Sorgen mit fast 90 Prozent am stärksten ausgeprägt.
Dies ist eine Haupterkenntnis einer repräsentativen Studie, die die ZDF-Medienforschung in Zusammenarbeit mit dem Hans-Bredow-Institut durchgeführt hat. Eltern fürchten im Internet vor allem Risiken wie finanzielle Abzocke oder Betrug, Weitergabe von persönlichen Daten und deren Missbrauch, Gewaltdarstellungen sowie sexuelle Belästigung und Pornografie.
Deutlich weniger sorgen sich die Eltern in Bezug auf das Fernsehen. Hier machen sich 10 Prozent «sehr» und 43 Prozent «ein wenig» Sorgen über mögliche negative Erfahrungen. Beim Fernsehen spielen Sendezeitgrenzen aus Sicht der Eltern eine massgebliche Rolle in der Erziehungspraxis.
Der Jugendmedienschutz hat laut Studie eine hohe Relevanz bei den Eltern. 79 Prozent der Eltern sind der Meinung, dass Angebote, die auf Kinder und Jugendliche eine beeinträchtigende Wirkung haben können, nicht frei verfügbar sein sollten. Noch häufiger vertreten sie die Auffassung, dass der Jugendmedienschutz vorgeht, auch wenn dies für erwachsene Nutzer unbequem ist. Aber auch der Medienkompetenz der Heranwachsenden weisen Eltern eine hohe Bedeutung zu: Drei Viertel sind überzeugt, dass Kinder und Jugendliche im Umgang mit Medien am besten geschützt sind, wenn sie ausreichend informiert sind und wissen, wie sie sich vorsehen können.
Die weiteren Ergebnisse der Studie, für die 750 Eltern mit Kindern im Alter von drei bis 17 Jahren im August und September 2011 telefonisch befragt wurden, werden am 30. November 2011 an einer Tagung vorgestellt, die den Namen «Quo vadis Jugendmedienschutz?» trägt und in Mainz stattfindet.