Das deutschsprachige Schweizer Fernsehen (SF) kann seine Sommer-Sendereihe «Pfahlbauer von Pfyn - Leben in der Steinzeit» in Angriff nehmen. Die Gemeinde hat eine letzte Einsprache gegen das Projekt abgewiesen. Einem Rekurs wurde die aufschiebende Wirkung entzogen. SF will im Sommer acht bis zehn Personen im Thurgau das Leben der Pfahlbauer um etwa 3700 vor Christus nachspielen lassen. Dazu hat es sich einen Weiher ausgesucht, der samt Umland unter Naturschutz steht. Die Thurgauer Naturschutzverbände erhoben dagegen keine Einsprache, nachdem das Fernsehen auf eine Reihe von Bedingungen eingegangen war. Dazu gehörten ein Betretungsverbot für grosse Teile des Geländes und die Wiederherstellung der genutzten Flächen.
Anfang Februar erhob dann aber noch ein Bewohner Pfyns Einsprache gegen das Projekt. Diese wurde nun mit der Begründung abgelehnt, dass der Einsprecher weder direkter Nachbar des Gebiets, noch durch die TV-Aktivitäten überdurchschnittlich stark betroffen sei, sagte Gemeindeammann Kurt Helg am Donnerstag vor den Medien. Der TV-Verantwortliche für die Pfahlbauer-Sendung, Thomas Schäppi, erklärte, er gehe davon aus, dass der Sendung nun nichts mehr im Wege stehe. Keine einzige der Auflagen sei für das Fernsehen ein Problem.
Weniger begeistert von einer der Bedingungen zeigte sich der Thurgauer Kantonstierarzt Paul Witzig. Forstamt und Veterinäramt hätten klar gesagt, dass Tiere auf keinen Fall in den Wald dürften. Nun sei er «sehr erstaunt, dass ausgerechnet Säue dort untergebracht werden dürfen. Die werden den Moorboden in einem Tag durchwühlt haben». Dadurch und durch den Düngereintrag werde der Boden in dem Schutzgebiet «unwiederbringlich verändert». - Mehr dazu: Doch noch Einspruch gegen Pfahlbauer-TV, TV-Pfahlbauer dürfen Natur nicht zerstören, und Nach «Gotthelf-TV» jetzt die Pfahlbauer-Soap
Donnerstag
22.02.2007