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Mittwoch
30.08.2000

Der Streit zwischen dem ehemalgigen EU-Kommissar Martin Bangemann und der PR-Agentur Dr. Erwin Bischof AG endet mit einem Vergleich. Weil der ehemalige deutsche Wirtschaftsminister Martin Bangemann 1995 kurzfristig ein Referat in Interlaken absagte, wurde er vom Veranstalter, der PR-Agentur Dr. Erwin Bischof AG verklagt. Agenturchef Erwin Bischof sagte bei der Einvernahme, 242 133.35 Fr. seien der Agentur sowie dem Hotel Victoria-Jungfrau und der Tourismusorganisation Interlaken entgangen, weil Bangemann 1995 einen Auftritt in Interlaken kurzfristig abgesagt habe. Bangemann bestätigte die Absage, die aus «politischen Gründen» erfolgt sei. Etwa einen Monat vor der Veranstaltung habe ihn das Genfer Büro der Europäischen Kommission vor einem Auftritt in Interlaken gewarnt, da er im Vorfeld der eidgenössischen Wahlen neben Christoph Blocher auf einer kontradiktorisch angelegten Veranstaltung hätte auftreten sollen. Über den Inhalt des von Zivileinzelrichter Thomas Zbinden genehmigten Vergleichs wurde Stillschweigen vereinbart. «Obschon
sehr interessante juristische Fragen zu klären gewesen wären», habe man sich geeinigt, sagte Zbinden am Mittwochmorgen vor den Medien.