Vier Jahrzehnte nach der Studentenrevolte 1968 bekommt Berlin eine Rudi-Dutschke-Strasse, von der - ausgerechnet - die Axel-Springer-Strasse als Nebenstrasse abzweigt. Dutschke war in den 1960er-Jahren einer der Wortführer des radikalen Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) und damit ein Objekt ständiger Angriffe der «Bild»-Zeitung aus dem Axel-Springer-Verlag. Im April 1968 wurde er in Berlin niedergeschossen und lebensgefährlich verletzt. 1979 starb er an den Spätfolgen des Attentats.
Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hatte vergangene Woche den Berufungsantrag einer Klägergemeinschaft abgelehnt, zu der auch das Verlagshaus Axel Springer gehörte. Damit wurde der Weg zur Umbenennung frei. Die Rudi-Dutschke-Strasse ist ein Teil der Kochstrasse im Stadtteil Kreuzberg. Die Kochstrasse verlief zu Zeiten der deutschen Teilung in unmittelbarer Nähe zur Berliner Mauer. Deshalb hatte Axel Springer dort sein Verlagshaus gebaut.
Dienstag
29.04.2008