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Donnerstag
06.04.2006

Bei der Weltbank in Washington ist seit Donnerstag die weltweit erste Maschine im Einsatz, die auf Knopfdruck einzelne Bücher druckt und bindet. In einem Pilotprojekt testet die Entwicklungsorganisation den möglichen Einsatz solcher Maschinen in aller Welt, um sechsstellige Summen an Versandkosten zu sparen, sagte der Direktor der Weltbank-Verlagsabteilung, Hans Dirk Köhler. Die Maschine der US-Firma «On Demand Books» macht es nach Angaben von Köhler möglich, auch kleine Auflagen relativ rentabel zu drucken. Die so genannte «Epresso Buch-Maschine» kann in der Stunde 15 bis 20 Bücher verschiedener Formate und Inhalte drucken und binden.

Zwar liegen die Stückkosten etwa doppelt so hoch wie bei herkömmlichen Büchern, dafür entfallen aber Lager-, Versand- und etwaige Entsorgungskosten, weil die Exemplare direkt vor Ort beim Leser und nur in der genau gewünschten Menge gedruckt werden. Der Preis für die Maschine in Höhe von rund 50 000 Dollar soll nach Angaben von Köhler bei entsprechendem Produktionsumfang auf rund 15 000 Dollar gedrückt werden. Nach Angaben von Köhler veröffentlicht die Weltbank im Jahr rund 200 Bücher und «tausende andere Dokumente in Buchlänge». Die Werke sind oft vor allem in armen Ländern gefragt, wo Internetzugang und Druckmöglichkeiten begrenzt sind. Mit der Buchmaschine erhofft sich die Weltbank eine schnellere Bedienung ihrer Kunden in aller Welt zu niedrigeren Kosten. Die Weltbank gibt für den Versand im Jahr rund eine Million Dollar aus.