Der Star der neuen NZZ-Druckerei in Schlieren heisst Wifag Evolution 471. Für dieses jüngste technische Wunderding hat das Verlagsunternehmen eigens ein architektonisch spektakuläres Gebäude errichtet, welches am Donnerstagabend offiziell eingeweiht wurde (siehe Neue NZZ-Rotation mit Champagner und Häppchen eingeweiht).
Neben der Rationalisierung und Automatisierung ermögliche die Wifag Evolution 471 eine «weitaus grössere Flexibilität in der Farbplacierung in den verschiedenen Bünden», was vor allem für die Inseratekunden zentral sei, schreibt die NZZ in ihrem Spezialbund zum neuen Druckzentrum vom 1. Oktober. Man ist überzeugt, mit der neuen Maschine auch neue Märkte zu erschliessen. Durch die immer flexiblere Technologie reduzieren sich die Einricht- und Umrichtzeiten der Maschine massiv. Die gewonnene Zeit könnte zum Beispiel für Verschiebung des NZZ-Redaktionsschlusses nach hinten genutzt werden. Die wahre «Goldader» sieht die NZZ jedoch in der Möglichkeit, Kundenzeitungen im besonders attraktiven Zeitfenster von 23 bis 2 Uhr zu drucken.
Apropos drucken - hier ein paar «Traummasse» der NZZ: Pro Ausgabe werden rund 44 Tonnen Zeitungspapier (das entspricht etwa 40 Rollen) und 580 kg Druckfarbe verbraucht. Da eine Rolle Papier 20 km lang ist, liesse sich jeden Tag ein Zeitungsteppich von Zürich bis Hamburg legen.
Was bringt die neue Wifag Evolution 471 für die Werbewirtschaft? «In erster Linie eine Top-Druckqualität seit dem 6. September», freut sich Marcel Kohler, Anzeigenleiter der NZZ. «Alle Farb-Anzeigen werden jetzt aufgebaut, die Pantone-Farben fallen weg. Diese Effizienz-Steigerung im Druck werden wir ab 1. Januar 2005 mit einer Preisreduktion von 6,5% bei den Vierfarben-Anzeigen an die Kunden weitergeben», sagte Kohler dem Klein Report. Er ist optimistisch, dass durch die verbesserte Druckqualität vor allem Branchen wie die anspruchsvolle Uhrenindustrie «die NZZ-Titel noch vermehrt nutzen werden». «Nach einer kurzen Einführungsphase können wir unseren Kunden nächstes Jahr die beste Druckqualität im Zeitungsdruck anbieten», so Kohler.
Unter den 250 Gästen in der leicht überhitzten Halle waren viele Verleger, VR-Präsidenten von Druckereien und Verlagshäusern, Chefredaktoren, Verleger-Präsident Hanspeter Lebrument, BSW-Präsident Peter Leutenegger, FCB Leutenegger Krüll, Peter Kettiger, Zogg.Kettiger. Gasser und Erwin Wacker von der Werbeagentur Wacker & Rosser sowie das Duo Fritz Schumacher (VR-Präsident Vogt-Schild Holding AG und VR-Mitglied Publigroupe) und Publigroupe-CEO Hans-Peter Rohner. Über 50 Personen aus dem Anzeigenmarkt der NZZ und «NZZ am Sonntag» sind neu auf der Payroll der Lausanner, die ab 1. Januar die Anzeigenregie der beiden Titel übernehmen werden. Marcel Kohler, der auch das neue Team leitet: «Es läuft nach Plan. Die Mitarbeiter aus dem NZZ-Anzeigenteam haben - bis auf ganz wenige Abgänge - ihre neuen Verträge mit der Publigroupe unterschrieben.»
Freitag
01.10.2004