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Donnerstag
24.04.2008

Zu grosser Aufregung in der Zürcher Medienbranche hat am Donnerstag eine Aussage von Tamedia-Verwaltungsratspräsident Pietro Supino geführt, er schliesse es nicht aus, den regionalen Erfolgssender TeleZüri abzuschalten. Hintergrund: Ohne eine Konzession des Bundes sind die Kabelnetzbetreiber nicht verpflichtet, einen Sender in ihrem Analognetz zu verbreiten. Und ohne analoge Verbreitung würden die für die Werbewirtschaft wichtigen Reichweitenzahlen ins Bodenlose fallen. Die Tamedia hat deshalb sicherheitshalber bei den Kabelnetzfirmen angefragt, wie sie sich bei einer allfälligen Verweigerung der Konzession verhalten würden.

Neuste Daten machen allerdings klar, dass die Kabelnetzfirmen ein Eigentor schiessen würden, wenn sie TeleZüri ins Digitalnetz verbannen würden. Der Regionalsender kämpft nämlich in seinem heutigen Konzessionsgebiet durchaus auf Augenhöhe mit den «grossen» Sendern inklusive dem deutschsprachigen Schweizer Fernsehen (SF). So beträgt die Nettoreichweite im ersten Quartal 2008 laut Telecontrol 343 800 Personen (Primetime 18 bis 23 Uhr). Das ist Platz zwei nach SF1 (583 600) und noch vor SF2 (312 700), RTL (261 500), Sat 1 (223 500) und Pro7 (222 700).

Trotzdem gab sich Hugo Wyler vom grössten Kabelnetz-Betreiber Cablecom am Donnerstag gegenüber dem Klein Report zurückhaltend betreffend der TeleZüri-Zukunft auf dem Analognetz: «Es gibt Gespräche, aber es sind noch keine Entscheide gefallen», sagte er unverbindlich. Er wollte auch nichts von einem Termin wissen, bis wann Entscheid zu erwarten seien. - Mehr dazu: Tamedia denkt an Einstellung von TeleZüri und Radio24