An der Gläubigerversammlung hat das US-Biometrie-Unternehmen Sentex Sensing Technologies als zweiter Investor ein Kaufangebot für BenQ Mobile angekündigt, berichtet die «Financial Times Deutschland» am Dienstag. Für die langfristige Finanzierung des Kaufs würden bereits Gespräche mit verschiedenen Finanzinstitutionen geführt, soll Sentex mitgeteilt haben.
Gemeinsam mit der Führungsmannschaft von BenQ Mobile sei ein tragfähiges Geschäftsmodell entwickelt worden, erklärte Sentex-Chef Henrik Rubinstein. Die Pläne basierten auf dem früheren BenQ-Mobile-Umsatzvolumen von rund 2 Mrd. Dollar, hiess es. Sentex begründete das Interesse an der früheren Siemens-Handysparte mit der bei dem Unternehmen vorhandenen Technik und dessen Marktzugang in Europa. Laut Medienberichten will Sentex 1600 bis 1700 der 3000 Arbeitsplätze erhalten, während es bei dem deutsch-amerikanischen Konkurrenz-Interessenten nur 800 sein sollen.
Am Dienstagmittag trifft sich in München der Gläubigerausschuss von BenQ Mobile. Dort würden die beiden Interessentengruppen ihre jeweiligen Konzepte vorstellen, sagte eine Sprecherin von Insolvenzverwalter Martin Prager. Es handle sich dabei um eine Informationsveranstaltung. Prager betrachte die beiden Offerten nach wie vor als Interessensbekundungen und nicht als Angebote. Insider erwarten für die Gespräche am Dienstag ebenfalls keine Weichenstellungen.
Sentex ist auf Verfahren zur biometrischen Erkennung von Fingerabdrücken, Gesichtszügen und Sprache spezialisiert. Das Unternehmen mit seinen 25 Mitarbeitern bietet nach eigenen Angaben entsprechende Produkte allerdings erst seit Mitte 2006 an. Zuvor war Sentex laut der Nachrichtenagentur Reuters auf den Handel mit Computerzubehör über seine Tochter Regency Technologies spezialisiert. An der Börse ist die Firma mit 4,15 Mio. Dollar bewertet. Im Geschäftsjahr 2005 verzeichnete Sentex einen Verlust von rund 500 000 Dollar. Siehe auch: Hoffnungsschimmer für BenQ
Dienstag
09.01.2007