Der Anspruch ist ein klassischer, der Titel ein programmatischer: Das «Magazin für Kunst und Leben», seit Donnerstag auch an ausgewählten Schweizer Kiosken und im Bahnhofsbuchhandel anzutreffen (und für Fr. 13.70 zu kaufen), hat seine Feuertaufe zumindest in den klassischen Feuilletons bereits bestanden. Die vom Kunsthistoriker und Bestseller-Autor Florian Illies («Generation Golf») und Amélie von Heydebreck herausgegebene Zeitschrift «Monopol» kommt mit 132 glänzenden Seiten auf den Markt und weiss offenbar auch verwöhnte Augenmenschen zu befriedigen: «Was als scheinbare Unsortiertheit auftritt, gehorcht einem intelligenten Prinzip der Abwechslung, das den Leser bei der Stange hält», urteilte die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» («FAZ») über die erste Nummer, die sich etwa von der Neulancierung «Cicero» aus dem Hause Ringier für die «FAZ» insofern unterscheidet, als das Magazin beinah ganz «auf die Unvermeidlichen unter den Autoren» verzichte, «zugunsten einer noch relativ jungen, nicht ausgeschriebenen Klasse».
Wie viel von der Druckauflage von 60 000 Exemplaren in der Schweiz abgesetzt werden, weiss Verlagsleiter Alexander von Oheimb so genau noch nicht. 50 000 Stück kommen in den Handel, «davon einige tausend in die Schweiz», sagte er dem Klein Report. 10 000 Stück fliegen während zweier Monate in der Business Class der Lufthansa mit - auf Langstreckenflügen. Dann erscheint wieder ein neues Heft. Oheimb hält den Schweizer Markt für «sehr wichtig, weil hier viele kunstinteressierte Leser leben», erklärte er weiter. Und weist auf eine Anzeige der Swiss Re hin, die sich immer wieder auch im Kunstsponsoring bemerkbar macht. Die Akquisition erfolgt noch von Berlin aus, «weil wir das bisher klein halten wollen», meint der Verlagsleiter. Den Vertrieb besorgt die Gruner+Jahr-Tochter IPV für den gesamten deutschsprachigen Raum. «Wir wollten von Anfang an auch in der Schweiz vertreten sein», betont Oheimb. Die Tatsache, dass «Monopol» nur gerade eine Woche nach dem Ringier-Magazin auf den Markt kommt, hält er für reinen Zufall (oder Berechnung): «Der April ist einfach ein schöner Monat, um mit einem Magazin zu starten.» Und da gebe ihm der Markt Recht: «Die ersten Rückmeldungen sind positiv», ergänzt Oheimb.
Donnerstag
01.04.2004