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Freitag
22.04.2005

Erstmals haben sich zwei Bundesräte dazu bewegen lassen, an dem von der Buchlobby Schweiz lancierten Weltbuchtag vom Samstag, 23. April, für die Sache des Buches einzutreten - wobei Bundesrat Pascal Couchepin es vorzog, bereits am Freitag in der Schweizerischen Landesbibliothek zu lesen, während sich Moritz Leuenberger erst am Samstag um 17 Uhr im Theater Neumarkt in Zürich zum Gespräch mit Katja Früh und TV-Moderatorin Monika Schärer stellen wird. In der ganzen Schweiz werden am Samstag, dem Geburtstag von Shakespeare und Cervantes, insgesamt 164 Politikerinnen und Politiker aus ihren Lieblings- und anderen Büchern vorlesen - von Aarau bis Zürich und von Aigle bis Mendrisio, und dies sowohl in Buchhandlungen als auch in Bibliotheken, wie ein Blick in das von der Buchlobby veröffentlichte Programmheft zeigt. Das detailliertere Programm lässt sich auf www.weltbuchtag.ch einsehen.

Der Kulturminister sei wieder einmal seiner Zeit voraus, sagte BAK-Direktor Jean-Frédéric Jauslin vor etwa 70 Zuhörern am Freitag in der Landesbibliothek zur Einführung der Lesung von Pascale Couchepin. Nicht nur, weil er den Welttag des Buches schon am Vortag feiere. Auch, weil er ein Buch vorschlage, das nicht einmal Jauslin - immerhin bis vor kurzem Leiter der Landesbibliothek - kannte. Es handelt sich dabei um «Die preussische Braut» («La fiancée prussienne»), eine Sammlung mit 30 Erzählungen des 50-jährigen Russen Juri Buida. Pascal Couchepin bekannte laut der Nachrichtenagentur SDA, er lese allgemein gerne Erzählungen - von Maupassant, Pirandello und neuerdings von jungen russischen Autoren wie Buida und Wladimir Makanin («Le prisonnier de Caucase»).